Übersäuerung

Übersäuerung

Krank, müde und schwach durch Übersäuerung?

Sind wir alle chronisch übersäuert?
Leider ja: Zunehmend mehr Menschen weisen Anzeichen einer Übersäuerung im Bindegewebe auf.

Die Thematik der “Übersäuerung” wird von der alternativen Medizin und der Schulmedizin durchaus kontrovers diskutiert. Es handelt sich hierbei eher um eine empirische Wahrnehmung und Erfahrung als um ein wissenschaftlich in Studien untermauertes Konzept. Dennoch lassen sich viele Aspekte unserer Erfahrung nach nicht von der Hand weisen.

Aber was bedeutet denn nun Übersäuerung? Wann sind wir “sauer”?
Ob eine wässrige Lösung eine Säure oder eine Base ist, sagt ihr pH-Wert. Der pH-Wert gibt  an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist, wobei sich die am häufigsten gemessenen Werte zwischen etwa 0 und 14 bewegen. Je kleiner der pH-Wert, desto saurer ist die Lösung. Je größer der pH-Wert, desto basischer ist die Lösung. Lösungen mit einem pH-Wert von 7 werden „neutrale Lösungen“ genannt.

Wichtigste Regel des Körpers:

Der ph-Wert des Blutes muss konstant bleiben

Lassen Sie uns an dieser Stelle gleich mit einem weitverbreiteten Missverständnis aufräumen: Wenn Naturärzt:innen und wir als ganzheitlich orientierte Sportmediziner:innen und Orthopäd:innen von chronischer Übersäuerung sprechen, ist stets das Bindegewebe gemeint – niemals das Blut! Wer Ihnen etwas anderes erzählt, hat wirklich keine Ahnung! Eine akute Azidose, die sich – wenn auch sehr selten – z.B. bei Diabetes und Nierenversagen innerhalb weniger Stunden entwickeln kann, bedeutet stets akute Lebensgefahr und erfordert eine sofortige Klinikbehandlung! Eine chronische Übersäuerung des Blutes ist daher nicht möglich. Bevor es dazu käme, wäre der oder die Patient:in schon gestorben, um es einmal ganz deutlich zu sagen.

Dauerpuffer: Bindegewebe

Alle überschüssigen Säuren, die die freien Basen im Blut nicht sofort puffern können, wandern ins Bindegewebe und werden dort vor allem von Basen der Kollagenfasern neutralisiert. Das sollte allerdings nur eine Notlösung sein, bis die Blutbasen wieder ausreichen, um die zwischengelagerten Säuren zu puffern. Doch leider muss unser Bindegewebe aufgrund der zunehmenden Säurebelastung immer häufiger als Dauerpuffer herhalten. Für die Folgen dieser Bindegewebsbelastung interessiert sich die Schulmedizin, die nur die Stabilität des Blut-ph-Wertes im Blick hat, jedoch überhaupt nicht.

Das sind die Hauptursachen für eine Übersäuerung:

  • Säurelastige bzw. basenarme Ernährung
  • Stress und Schlafmangel
  • Verringerte Säureausscheidung aufgrund zu geringer Trinkmengen, zu wenig Bewegung, zu wenig Schwitzen
  • Übertritt von Gärungssäuren aus dem Darm ins Blut
  • Alle Entzündungen
  • Medikamente, z.B. Entwässerungsmittel (Diuretika)

In der Umgangssprache wird die dauerhafte Pufferung der Säuren durch das Bindegewebe als chronische Übersäuerung bezeichnet. Das ist allerdings nicht korrekt, weil die Säuren von Basen im Bindegewebe neutralisiert werden. Das Bindegewebe selbst wird also nicht sauer oder gar verätzt, wie das manchmal laienhaft dargestellt wird. Dennoch stört die Säurebindung die natürlichen Funktionen des Bindegewebes erheblich.

Zu den Folgen der Übersäuerung des Bindegewebes gehören:

  • Verdichtung und Elastizitätsverlust des gesamten Gewebes
  • Durchblutungs- bzw. Ernährungsstörungen der Organe
  • Überschießende Reaktionen von Nerven- und Immunsystem
  • Begünstigung von Zellmutationen bis hin zu Krebs

Zum Bindegewebe gehören auch die Knochen und die Gelenkknorpel, die oft zuerst leiden. So entziehen die Säuren dem Knochen wertvolles Kalzium, während die Knorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Die Folge sind vorzeitige Abnutzung (Arthrose) und Entzündungen (Arthritis). Umgekehrt können akute und chronische Entzündungen, z.B. Arthritis, durch ihre sauren Entzündungsabfälle die Belastung des Bindegewebes verstärken, sodass ein Teufelskreis entsteht.

Übersäuerung – ein Thema im Leistungs- & Hobbysport?

Power statt sauer

Viele Hobby- und Profisportler:innen sind unzufrieden und frustriert, weil sie ihre Ziele nicht erreichen, einfach nicht mehr weiterkommen, vielleicht sogar Rückschritte machen und ständig verletzt sind. Verantwortlich dafür kann eine Übersäuerung des Körpers bei gleichzeitiger Unterversorgung mit Vitalstoffen sein.

Ambitionierte Sportler:innen wissen sehr genau, dass ein übersäuerter Muskel zumacht und dass übertriebenes Training bei mangelhafter Regeneration ins Übertraining führt, mit den Folgen von Leistungsabfall, zunehmendem Muskelkater und Muskelschmerzen, zunehmender Verletzungs- und Infektanfälligkeit. Die Bestimmung der Laktatwerte ist im Leistungssport deshalb Teil der Trainingsroutinen. Was aber die wenigsten im Sport bedenken, ist, dass die biochemischen Vorgänge im menschlichen Körper nur dann optimal ablaufen können, wenn das Säure-Basen-Verhältnis und damit der pH-Wert stimmen. Schließlich hängen vom richtigen pH-Wert u.a. die Funktion der Enzyme, die Wirkung der Hormone, die Reizleitung der Nerven und der Molekülverkehr zwischen den Körperzellen ab. Klar, dass dies auch unsere Leistungsfähigkeit im Sport beeinflusst.

Als ganzheitlich und regenerativ orientierter Sportmediziner und Betreuer vieler Leistungssportler:innen kann Dr. Ulrich Frohberger – Ihr Orthopäde Münster – diese empirischen Erkenntnisse mit seinen Erfahrungen stützen. Selbst wenn die Wissenschaft diese Aussagen (noch) nicht unter nachvollziehen will.

Buchtipp: Übersäuerung im Sport

Quasi als Kompass für ein gesundes, leistungsstarkes Leben wollen wir Ihnen an dieser Stelle das Buch von Roland Jentschura vorstellen. In seinem Buch „Power statt sauer“ beschreibt er detailliert, was die Hauptverursacher der chronisch latenten Übersäuerung sind, was zu viele Säuren auf Dauer im Körper anrichten und wie entscheidend das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen für die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit ist. Jentschura gibt darin viele praktische Tipps zur Vermeidung sowie zur Behebung einer chronischen Übersäuerung.

Mögliche schädliche Folgen der Übersäuerung:

  • Allergien
  • Arteriosklerose
  • Arthrose
  • Gicht, Gallen- und Nierensteine
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Krampfadern
  • Osteoporose
  • Rheuma (aller Arten)
  • Rückenschmerzen
  • Verminderung der Selbstheilungskräfte
  • Verdauungsstörungen
  • Wundheilungsstörungen

Testen Sie sich selbst: Wie sauer sind Sie?

Anhand der folgenden 14 Fragen können Sie überprüfen, ob Sie möglicherweise übersäuert sind. Falls ja, sollten Sie unbedingt den unten beschriebenen Urin-Test durchführen. Machen Sie den Urin-Test aber auch, wenn Sie nur das Gefühl haben, dass Sie aufgrund Ihrer Ernährungsweise (viel Fleisch, wenig Gemüse und Obst) und/oder andauernder Stressbelastung zu wenig Basen zu sich nehmen bzw. zu viele Basen verbrauchen.

Auswertung:

Drei oder mehr Ja-Antworten sprechen für eine Übersäuerung. Überprüfen Sie unbedingt den ph-Wert Ihres Urins anhand der Anleitung im folgenden Abschnitt und folgen Sie den dort genannten Hinweisen.

So messen Sie den Säurewert Ihres Urins

Den Säurewert Ihres Urins können Sie ganz einfach zu Hause mit einem ph-Teststreifen bestimmen. Diese Streifen erhalten Sie in Drogerien oder Apotheken. Und so wird’s gemacht:

  • Halten Sie einfach den Teststreifen beim Wasserlassen kurz in den Urinstrahl.
  • Warten Sie einige Sekunden, bis sich das Indikatorpapier verfärbt hat, und
  • lesen Sie den ph-Wert anhand der mit den Teststreifen gelieferten Farbtabelle ab.

Wichtig:

Nehmen Sie während der Testphase keinesfalls Basenpräparate ein, denn damit verfälschen Sie das Ergebnis! Messen Sie den ph-Wert Ihres Urins an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ab dem Aufstehen alle drei Stunden, insgesamt fünfmal. Wenn Sie also um 6 Uhr aufstehen, messen Sie um 6, 9, 12, 15 und 18 Uhr. Tragen Sie ihre Ergebnisse in ein Kurvendiagramm ein. Idealerweise ergibt sich eine M-förmige Kurve.

Tipps für eine ausgeglichene Säure-Basen-Balance

  • Trinken Sie täglich 1,5 bis 2 Liter stilles Wasser und Kräutertee.
  • Essen Sie täglich ca. 5 Portionen Gemüse, Salat und Obst und dies idealerweise verteilt auf 3 Portionen Gemüse und/oder Salat sowie 2 Portionen Obst.
  • Kochen Sie, sooft es geht, frisch. Salzen Sie sparsam. Verwenden Sie hochwertige Kräuter, Gewürze, Pflanzenöle und -fette.
  • Schränken Sie Ihren Süßwarenkonsum ein. Um Zuckerbomben zu entlarven, lesen Sie die Zutatenlisten.
  • Meiden Sie Soft- und Energydrinks und sonstige gesüßte Getränke.
  • Meiden Sie Alkohol, Rauchen & Co.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig (10.000 Schritte pro Tag) und treiben Sie mehrmals pro Woche den für Sie passenden Sport.
  • Schlafen Sie ausreichend und lassen Sie sich nicht stressen. Gönnen Sie sich regelmäßig Auszeiten zur Entspannung (z. B. mit einem basischen Fuß- oder Vollbad).
  • Führen Sie 1- bis 2-mal pro Jahr eine Fasten-, Entlastungskur- oder Basenkur durch.

Mehr dazu erfahren Sie im Z.O.R. am Roggenmarkt – Ihrem Orthopäden in Münster!
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