Use it or loose it – die Sarkopenie

Chronische Reizzustände der Gelenke oder einfach ein Trainingsmangel durch berufliche oder familiäre Überlastung führen sehr schnell zu einer Rückbildung bewegungsbedingter Anpassungen. Diese Dekonditionierung erfolgt mindestens dreimal so schnell wie ihre Herausbildung! Das Nachlassen der Anspannbarkeit (Hypotonus) z. B. der Oberschenkelmuskulatur ist der Vorbote der sogenannten Sarkopenie – dem sichtbaren Rückgang von Muskelmasse. Für den oder die aufmerksame*n Betrachter*in des eigenen Körpers, ist dieser Vorgang leicht zu erkennen.

Sarkopenie – Definition

Sarkopenie ist ein altersunabhängiges eher ernährungsbedingtes Syndrom, das durch eine kombinierte Abnahme von Muskelmasse und Muskelkraft oder -leistung definiert ist. Menschen mit Sarkopenie haben eine geringe körperliche Leistungsfähigkeit, eine höhere Neigung zu Stürzen – und damit zu Knochenbrüchen. Zudem verschlechtert sich die Lebensqualität und es droht der Verlust der Selbstständigkeit.

Oder einfach gesagt: Sarkopenie lässt Sie älter aussehen, macht Sie gebrechlich, reduziert die Mobilität, erhöht das Risiko von Stürzen und von Abhängigkeit sowie der vorzeitigen Einlieferung ins Alters- bzw. Pflegeheim. Zudem verkürzt Sakopenie Ihre Lebenserwartung.

Wie entsteht Sarkopenie?

Unbemerkt kommt es als Folge des mangelnden, wirksamen Trainings zu folgenden unerwünschten Veränderungen

  • Verringerung der Mitochondrienmasse und der Kapillargefäßdichte
  • Verkleinerung des Herzens
  • Erhöhung der Herzfrequenz in Ruhe
  • Abnahme des Körperwassergehaltes
  • Schwächung der Glucose-Toleranz (Abbaufähigkeit von Zucker)
  • Verringerung der Knochendichte
  • Nachlassen der Haltungskontrolle und damit Erhöhung des Sturzrisikos
  • Wichtig für die Haltungskontrolle ist zuallererst die Gesamtheit aller neuromuskulären Sensoren im Körper. Diese geben Informationen über Lage und Ortsveränderung. Sie sind sensibel sind für Vibrationen, leiten Reize weiter und bilden das somatosensorische System.

Die Diagnose einer schlechten Haltungsregulation verlangt eine funktionelle und biochemische Ursachen-Analyse, um diese zielgerichtet korrigieren zu können – und nicht mit einer „Schrotflinte“ auf Symptome zu schießen.

Gesundheits-Check-UP besser öfter als beim PKW die Inspektion!

Ihr Fahrzeug bringen Sie regelmäßig zum CheckUp. Aber was ist mit Ihnen? Wie regelmäßig lassen Sie Ihren Allgemeinzustand checken? Viele gehen erst zum Arzt, wenn die Schäden schon irreparabel sind.

In regelmäßigen Abständen und speziell vor der Wiederaufnahme von Sport besitzt so ein CheckUp im Z.O.R. von Dr. Ulrich Frohberger – Ihr Orthopäde Münster – einen hohen Stellenwert. Dabei geht es neben einer orthopädischen Ganzkörper-Untersuchung vor allem um die gezielte Untersuchung Ihres Stoffwechsels sowie der neuromuskulären Koordination. Nach ausführlicher Befragung zu Ihrer allgemeinen, orthopädisch-gesundheitlichen und sportlichen Vorgeschichte folgen eine sorgfältige Ganzkörper-Untersuchung und eine eventuelle bildgebende Diagnostik.

Messen – Defizite ausgleichen – messen!

Mit bloßen Vermutungen geben wir uns nicht zufrieden. Denn Wissenschaft bedeutet Messen  – zur Dokumentation der Ausgangslage, der Verlaufes und letztendlich des Erfolges sowie als Beleg für die Sinnhaftigkeit der durchgeführten Therapie. Im Z.O.R. Münster stehen Ihnen als wissenschaftlich exakte Messysteme alternativ oder ergänzend zur Verfügung:

  • Oberflächen-EMG zum Nachweis verspannter und abgeschwächter Muskelbereiche
  • GenuPlus – das isokinetische Kraftmess- und Trainingssystem der Oberschenkelmuskulatur
  • ABW-Mapper 4D mit Beinachsenvermessung und 3-D-Fussdruckanalyse
  • G-Walk – 3-D- Ganganalyse zur Erfassung des Gangbildes
  • Romberg-Test zur Beurteilung der posturalen neuromuskulären Stand- und Gangsicherheit

Von richtungsweisender Bedeutung ist zudem die Ganzkörper-Zusammensetzungsanalyse „Inbody 770“ mit exakten Informationen u.a. zur Menge und Verteilung von

  • Muskelmasse
  • Wasser
  • Fett
  • Hinweis auf Ihren mitochondrialen Stoffwechsel

Das Alter ist nur eine Zahl –
Muskelaufbau und individuelle Therapie- und Trainingspläne vom Experten

Eine sorgfältige Diagnostik und Beratung bei bestehenden Erkrankungen oder Risikofaktoren nehmen in Dr. Frohbergers Konzept einen zentralen Stellenwert ein. Hieraus leiten wir im Z.O.R. – dem Zentrum für regenerative Medizin – neben dem persönlichen Gespräch auf Wunsch eine schriftliche Therapie- und Trainingsempfehlung für die betriebene oder angestrebte Sportart ab.

Die Therapie beginnt mit einer schonenden Schmerztherapie und physikalischen Maßnahmen in unserer eigenen Abteilung für Physiotherapie und Trainingstherapie. Bei Arthrosen und verzögerter Heilung kommt es neben einer ev. Injektionsbehandlung mit Hyaluronsäure und in besonderen Fällen von körpereigenem Plasma (ACP) zum Einsatz der innovativen Kernspin-Resonanztherapie MBST und der Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie IHHT zur Aktivierung des Zellstoffwechsels.

Training bei Sarkopenie

Sarkopenie-Training ist ein Krafttraining mit niedrig angesetzter Dosierung, das effektive Alltagsfunktionen wie Gehen, Treppensteigen, Aufstehen und Tragen sowie Muskelmasse, Kraft und Schnellkraft verbessert und zudem das Sturzrisiko senkt. Gemäß dem Sinnspruch „Vorbeugen ist besser als Heilen“ verbindet Sportmediziner Dr. Frohberger neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit den individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen seiner Patienten. „Im Gegensatz zur kurativen und palliativen Medizin führt Präventivmedizin vor allem zu mehr Lebensqualität im Alter“, so der Fachmann.

In der Regel unverzichtbar ist eine Veränderung der bisherigen Nahrungsgewohnheiten mit dem Ziel, eine funktionelle Verbesserung des Nervensystems und einen Aufbau des Muskelgewebes zu ermöglichen.  Hier benötigt es eine individuelle Zusammensetzung aus Eiweiß, langkettigen Kohlehydrate, Mineralien, Vitaminen, Omega-3-Fettsäuren u.a.  Unter Berücksichtigung des körperlichen des Zustandes und insbesondere auch der Leistungsfähigkeit der inneren Organe.

Gendermedizinische Aspekte

Bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln verletzen sich Frauen 2-8 x häufiger am vorderen Kreuzband als Männer. Das liegt daran, dass Frauen beim Springen anders landen als Männer, was mit einer verstärkten X-Bein-Stellung zu tun haben könnte. Auch hier spielt der muskuläre Trainingszustand der Oberschenkelmuskulatur eine besondere Rolle. Daraus abzuleiten ist ein gezieltes neuromuskuläres, gendermedizinisches Training zur Reduzierung des Verletzungsrisikos z.B. auch beim Skilaufen. Geschlechtsspezifische Trainingsprogamme reduzieren das Arthrose-Risiko als Folge vorausgegangener vermeidbarer Sportverletzungen!

Für den Gesundheits-Check-UP im Z.O.R. gibt es übrigens keine Alterseinschränkung. Wer fit ist und es bleiben möchte – der lässt sich ebenfalls regelmäßig durchchecken!